Unaffordable housing Boston Globe/Getty Images

Warum wird das Leben in Städten unerschwinglich?

NEW HAVEN – Ungleichheit wird in der Regel durch den Vergleich der Haushaltseinkommen innerhalb eines Landes gemessen. Doch es besteht noch eine andere Art der Ungleichheit: nämlich hinsichtlich der Erschwinglichkeit von Eigenheimen in verschiedenen Städten. Die Auswirkungen dieser Form der Ungleichheit sind um nichts weniger beunruhigend.

In vielen städtischen Zentren dieser Welt werden Eigenheime für Menschen mit bescheidenerem Einkommen unerschwinglich. Wenn die Immobilienpreise in einer Stadt steigen, könnten sich manche Einwohner gezwungen sehen, einen anderen Wohnort zu suchen. Freilich: Einwohner, die in dieser Stadt eine Immobilie besitzen, die verkauft werden kann, sehen den Preisanstieg womöglich als unverhofften Geldsegen zum Abschied. Ist kein Immobilienbesitz vorhanden, werden sie möglicherweise ohne Entschädigung aus der Stadt gedrängt.

Die Folgen sind nicht nur wirtschaftlicher Natur. Menschen werden aus Städten hinausgedrängt, wo sie ihr ganzes Leben verbrachten. Der Abschied bringt den Verlust lebenslang bestehender Verbindungen mit sich und kann deshalb durchaus traumatisch sein. Wenn zu viele alteingesessene Einwohner aufgrund steigender Immobilienpreise hinausgedrängt werden, leidet auch die Stadt selbst unter einem Verlust der Identität und sogar der Kultur.

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