Project Syndicate The FED

Donald Trumps Notenbank

CAMBRIDGE – Mit der Ernennung von Jerome Powell zum nächsten Vorsitzenden des US Federal Reserve Board hat Donald Trump die vielleicht wichtigste Entscheidung seiner Präsidentschaft getroffen. Es ist eine vernünftige, sachgerechte Entscheidung, die auf kurzfristige Kontinuität bei der Zinspolitik der Fed und möglicherweise auf einen einfacheren und saubereren Ansatz bei der Regulierungspolitik hindeutet.

Obwohl Powell kein Doktor der Ökonomie ist wie die derzeitige Chefin der Fed Janet Yellen und ihr Vorgänger Ben Bernanke, hat er seine Jahre als „gewöhnlicher“ Gouverneur der Fed genutzt, um ein tiefgreifendes Wissen über die zentralen Fragen zu erwerben, die sich ihm stellen werden. Doch man darf sich nicht täuschen: Die Institution, die Powell jetzt leiten wird, beherrscht das globale Finanzsystem. Alle anderen Notenbanker, Finanzminister und sogar Präsidenten rangieren weit abgeschlagen dahinter.

Falls das übertrieben erscheint, dann nur, weil die meisten von uns der Fed im Alltag nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken. Wenn die Fed alles richtig macht, herrscht Preisstabilität, die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig, und die Produktion brummt. Doch „alles richtig zu machen“ ist nicht immer einfach, und wenn die Fed es nicht hinbekommt, kann das ziemlich üble Folgen haben.

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