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Simbabwe braucht seine eigene Kryptowährung

ADDIS ABEBA – Als Simbabwes Präsident Robert Mugabe im November 2017 nach 30 Jahren an der Macht abgesetzt wurde, hofften viele, dass sich der wirtschaftliche Niedergang, der unter seiner Herrschaft stattgefunden hatte, rasch umkehren würde. Doch anderthalb Jahre später zeigt die Konjunktur dank einer anhaltenden Währungskrise keinerlei Anzeichen einer Erholung. Könnte eine Kryptowährung auf Basis von Blockchain das Heilmittel für Simbabwes Leiden sein?

Vor gut einem Jahrzehnt litt Simbabwe unter einer derart schweren Hyperinflation – die ihren Gipfelpunkt im November 2008 mit 89,7 Trilliarden Prozent erreichte –, dass es seine Währung ganz abschaffte und stattdessen einen Korb internationaler Währungen einführte, in dem der US-Dollar den größten Anteil ausmachte. Doch trieb ein akuter Dollarmangel die Preise in die Höhe und veranlasste die Regierung im Jahr 2016, eigene Banknoten und Münzen einzuführen, die angeblich denselben Wert haben sollten wie der US-Dollar.

Aufgrund eines Mangels an Vertrauen jedoch wurde das neue Geld auf dem Schwarzmarkt mit einem erheblichen Abschlag gehandelt. Und da auch weiterhin mehr Dollars aus dem Land hinaus strömten als hinein, verschmolz die Regierung vor kurzem ihre Währung und sämtliches elektronische Geld zu wieder einer neuen Währungseinheit: dem RTGS-Dollar.

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