A voter casts his ballot in early voting in German federal elections Sean Gallup/Getty Images

Deutschlands wirtschaftliche Zukunft

MÜNCHEN – Die nächste Bundesregierung wird sich fünf wirtschaftspolitischen Herausforderungen stellen müssen: Digitalisierung und Automatisierung, demographischer Wandel, Globalisierung Klimawandel und europäische Integration.

Bei der Digitalisierung der Wirtschaft schwankt Deutschland zwischen überzogener Begeisterung für einen landesweiten Glasfaser-Ausbau und Angst vor der Macht neuer Internetfirmen wie Uber und Airbnb. Die deutsche Politik sollte darauf nicht reflexartig reagieren. Ein flächendeckendes Glasfasernetz wäre teuer und ineffizient. Wichtiger ist ein Ausbau dort, wo diese Infrastruktur wirklich gebraucht wird. Und die Regulierung der digitalen Wirtschaft sollte Missbrauch bekämpfen, aber neue Geschäftsmodelle nicht behindern.

Die Sorge ist verbreitet, dass durch Digitalisierung und Automatisierung Arbeitsplätze verlorengehen. Als Antwort darauf fordern viele die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, eventuell in Kombination mit einer Robotersteuer.  Das wäre ein schrecklicher Fehler – eine Kapitulation vor den anstehenden Herausforderungen. Statt einen großen Teil der Bevölkerung von Transfers abhängig zu machen, die von anderen erwirtschaftet werden, sollte die Politik darauf setzen, die Beschäftigten durch  Aus- und Weiterbildung auf die Berufe der Zukunft vorzubereiten. Außerdem werden mit der Alterung der Bevölkerung Arbeitskräfte knapper.

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