woman house poverty Joe Raedle/Getty Images

Ein besserer Bailout war möglich

NEW YORK – Der aktuelle Schlagabtausch zwischen Joe Stiglitz und Larry Summers über die „säkulare Stagnation“ und ihre Beziehung zur gedämpften wirtschaftlichen Erholung im Gefolge der Finanzkrise von 2008-2009 ist ein wichtiger. Mark Twain hat angeblich mal geäußert: Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Doch in Abwandlung von Bob Dylan lässt sich angesichts unserer jüngsten Wirtschaftsgeschichte sagen: Die Geschichte reimt sich nicht; sie flucht.

Stiglitz und Summers scheinen einer Meinung darüber zu sein, dass die Maßnahmen zur Bewältigung der von der Krise aufgezeigten und verstärkten strukturellen Herausforderungen unzureichend waren. Ihre Debatte behandelt den Umfang der Steuerimpulse, die Rolle der Finanzregulierung und die Bedeutung der Einkommensverteilung. Doch bedürfen noch weitere Fragen einer tiefgreifenden Betrachtung.

Wir sind der Ansicht, dass eine wichtige Chance vertan wurde, als die Last der Anpassung in Reaktion auf die Krise stark zugunsten der Gläubiger und zulasten der Schuldner verteilt wurde und dass dies zu der anhaltenden Stagnation beigetragen hat, die auf die Krise folgte. Die langfristigen sozialen und politischen Folgen dieser vertanen Chance waren profund.

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