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Bildung – das Mittel gegen Radikalisierung

DUBAI – Keinem Besucher des Mittleren Ostens wird die gähnende Kluft zwischen den Bildungs-, Unternehmens- und Berufszielen der jungen Leute der Region und der harten Realität entgehen, die viele von ihnen einer positiven Zukunft beraubt. Tatsächlich ist im Mittleren Osten die Hälfte der Achtzehn- bis Fünfundzwanzigjährigen entweder arbeitslos oder unterbeschäftigt.

Erschwerend hinzu kommt die globale Flüchtlingskrise mit rund 30 Millionen vertriebenen Kindern, davon allein Millionen aus Syrien, von denen nur sehr wenige im Schulalter nach Hause zurückkehren werden. Es sollte daher nicht überraschen, dass die in der Region als Daesh bekannte Gruppe („Islamischer Staat“) in dieser enormen Bevölkerung besitzloser und unzufriedener junger Leute ein fruchtbares Rekrutierungspotenzial für sich entdeckt hat.

Die Daesh-Propagandisten missbrauchen die sozialen Medien auf eine Weise, in der ihre extremistischen Vorgänger und Zeitgenossen manchmal Moscheen missbraucht haben und missbrauchen – als Forum zur Radikalisierung. Die Gruppe veröffentlicht dort kontinuierlich Inhalte, die die Möglichkeit der Koexistenz zwischen dem Islam und dem Westen in Frage stellen, und ruft die jungen Leute zum Dschihad auf.

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