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Die wirtschaftliche Kraft der Gendergerechtigkeit

LUXEMBURG – Kaum ein Konzept hat für die größten Herausforderungen und politischen Prioritäten mehr Bedeutung als „Inklusion“, das Motto des heutigen Weltfrauentags. Inklusives Wachstum, das der ganzen Gesellschaft zugutekommt, ist die Grundlage für wirtschaftlichen Wohlstand, sozialen Zusammenhalt, Wettbewerbsfähigkeit und geopolitische Stabilität. Dafür brauchen wir eine „gerechte Transition“, die alle Teile der Gesellschaft mitnimmt. Dann können wir mit Klimaschutz und digitaler Transformation eine Welt schaffen, die nachhaltiger und sicherer für alle ist.

Gleichstellung und gleiche Rechte sind nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ökonomisch unverzichtbar. Mehr Gendergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt könnte das Bruttoinlandsprodukt in Schwellen- und Entwicklungsländern um fast acht Prozent anheben, zeigen Studien des Internationalen Währungsfonds (IWF). Bei vollständiger Schließung der Genderkluft wäre das Plus in diesen Ländern mit durchschnittlich 23 Prozent sogar noch größer.

Diversität und gleiche Rechte für Frauen in Entscheidungsprozessen, in der Wirtschaft, und in der Politik führen zu besseren Ergebnissen. Wenn wir das verfügbare Potenzial konsequent nutzen, optimieren wir unsere Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Das ist auch entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Wohlstand weltweit – gerade jetzt, wo die geballten Folgen von Klimakrise, Pandemie und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine viele bereits sicher geglaubten Erfolge gefährden.

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