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Wie kann die amerikanische Politik depolarisiert werden?

TUCSON/CAMBRIDGE – Mehr als je zuvor sind die Amerikaner mit ihren beiden großen Parteien, den Demokraten und den Republikanern, unzufrieden: In einer aktuellen Gallup-Umfrage meinten 63% der Beteiligten, „eine große dritte Partei wird benötigt“ – die höchste Prozentzahl aller Zeiten.

Aber weil die Wähler so polarisiert sind, verhindert das konventionelle amerikanische Mehrheitswahlsystem (bei dem jeder Wähler einen einzelnen Kandidaten wählt und der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt), dass Kandidaten einer Drittpartei zu einer ernsten Konkurrenz werden, auch wenn sie ideologische Spaltungen überwinden könnten. Selbst wenn Wähler der Demokraten den Kandidaten einer dritten Partei gegenüber dem republikanischen massiv bevorzugen, werden sie angesichts ihrer starken parteipolitischen Neigung immer noch dem Demokraten ihre Stimme geben – ebenso wie die Republikaner, nur anders herum. Lediglich ein kleiner Teil der unabhängigen Wechselwähler wird sich letztlich für die dritte Partei entscheiden.

Dieses Problem könnte durch eine Variante des kalifornischen Wahlsystems gelöst werden. Dies könnte es einem gemäßigten Kandidaten einer Drittpartei – der einen Kompromiss zwischen politischen Extremen anbietet – ermöglichen, erfolgreich am Rennen teilzunehmen. Wie in Kalifornien würden dann alle Kandidaten – unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit – an einer überparteilichen Vorwahl teilnehmen, bei der die Wähler für einen von ihnen stimmen. Aber im Unterschied zum kalifornischen System würden nicht die stärksten zwei, sondern die stärksten drei Kandidaten zur Endabstimmung zugelassen.

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