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Wie Pandemiebereitschaft aussehen würde

NEW YORK: Die Menschheit wurde von der COVID-19-Pandemie auf dem falschen Fuß erwischt, obwohl wir durch Ausbrüche geringeren Maßstabs – SARS, Ebola, MERS und Vogelgrippe – seit Jahrzehnten faktisch vorgewarnt waren. US-Präsident Barack Obama, der die wahre Beschaffenheit der von Infektionserkrankungen ausgehenden potenziellen Bedrohung erkannte, richtete innerhalb des Nationalen Sicherheitsrates sogar eine Abteilung für globale Gesundheitssicherheit und Bioverteidigung ein. Donald Trump jedoch in seiner grenzenlosen Weisheit schaffte diese ab.

Angesichts der starken Wahrscheinlichkeit, dass wir früher oder später mit einer weiteren Pandemie konfrontiert werden, wird innerhalb der internationalen Gemeinschaft derzeit zu Recht diskutiert, wie man es beim nächsten Mal besser machen könnte. Im vergangenen Monat brachte eine hochrangige UN-Sitzung zur Pandemievermeidung, -bereitschaft und -bekämpfung eine als wegweisend gelobte „politische Erklärung“ hervor. Der 14-seitige Entwurf bestätigte, wie die Mitgründerin des Pandemic Action Network Carolyn Reynolds formulierte, dass Pandemievermeidung, -bereitschaft und -bekämpfung „so viel mehr ist als eine Frage der nationalen Gesundheit; sie ist eine Frage der nationalen und globalen Sicherheit und Wirtschaft. Wie der Klimawandel sind Pandemien ein globales systemisches Risiko und eine existentielle Bedrohung für die Menschheit, und wir müssen sie als Solche behandeln.“

Doch wird damit nicht bloß das Offensichtliche ausgesprochen? Während einige die Übereinkunft als „historisch“ gelobt haben, ging sie nicht mit festen Zusagen seitens der Regierungen einher.

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