Frauen als Schlüssel zur Integration

KOPENHAGEN –Immer wieder wurde in den letzten zehn Jahren der Beweis erbracht, dass Frauenförderung der Schlüssel zur Lösung vieler vermeintlich unlösbarer Probleme ist, die den Fortschritt in der Politik behindern. Die Armut in Entwicklungsländern schien unausrottbar, bis Mikrokreditgeber Millionen einkommensschwache und mittellose Frauen als potenzielle Unternehmerinnen sahen. Durch die Einbeziehung afrikanischer Frauen in den Entscheidungsprozess um den Anbau von Nutzpflanzen werden ökologisch nachhaltige Anbaumethoden ermöglicht. Und wenn Frauen Zugang zu Bildung und Geschäftschancen sowie auch zu Verhütungsmethoden haben, kann das überschießende Bevölkerungswachstum unter Kontrolle gebracht werden.

Sind nun die Spannungen und Konflikte rund um die Einwanderung in Europa möglicherweise ein weiteres Thema, dessen Lösung in der Stärkung von Frauen zu suchen ist?  

Anlässlich des Internationalen Frauentages besuchte ich vor kurzem Kopenhagen, wo ich viele Gespräche führte, wie sie in ganz Europa stattfinden: Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten politischen Spektrum mühten sich mit dem Thema der Einwanderung nach Europa und den daraus entstehenden kulturellen Spannungen ab. Was bedeutet es, angesichts von Millionen von Zuwanderern, vornehmlich aus nicht demokratischen Gesellschaften, Däne, Deutscher oder Franzose zu sein?

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