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Die richtige Reaktion auf chinesische E-Auto-Subventionen

NEW YORK – Bei ihrem fast einwöchige Chinabesuch wird die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen sehr wahrscheinlich auch die amerikanische Besorgnis über die Beihilfen ansprechen, mit denen China die Hersteller von Elektrofahrzeugen und anderen Cleantech-Gütern unterstützt. Günstige Elektrofahrzeuge auch China sind gut fürs Klima und für die Verbraucher in aller Welt. Für die Aktionäre und Beschäftigten westlicher Autohersteller sind sie allerdings weniger gut. Deshalb überlegen sowohl die USA als auch die Europäische Union, Einfuhrzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zu erheben. Aber Zölle sind der falsche Weg.

Elektrofahrzeuge sind Autos mit Verbrennermotor in vielerlei Hinsicht überlegen. Sie sind unsere beste Hoffnung, um die Personenbeförderung zu dekarbonisieren, ohne den motorisierten Individualverkehr völlig aufgeben zu müssen. Sie können unseren Stromnetzen wichtige Speicherkapazitäten bereitstellen. Dies ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität und verbessert den CO2-Fubdruck von Elektrofahrzeugen zusätzlich. Schließlich haben auch ihre schnelle Beschleunigung und ruhige Fahrt zum frühen Erfolg von Tesla und anderen Elektroautos der Luxusklasse beigetragen.

Dieser Wettbewerbsvorteil der Pioniere ist inzwischen jedoch geschwunden. Tesla hat seit Januar 30 % seines Marktwerts verloren und Mühe, sich gegen BYD und andere viel billigere chinesische Wettbewerber zu behaupten. Auch das ist gut fürs Klima. Der staatlichen chinesischen Ölgesellschaft zufolge hat der Ölverbrauch in China im letzten Jahr seinen Gipfel überschritten. Der Grund ist offensichtlich: In China sind heute rund 40 % aller Neufahrzeuge Elektro- oder Hybridautos; damit liegt ihr Anteil doppelt so hoch wie im globalen Mittel.

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