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Die jüngsten Kartellrechtserfolge der Biden-Regierung kommen uns allen zugute

NEW YORK – Wettbewerb sorgt dafür, dass Märkte funktionieren (wenn sie denn funktionieren). Unternehmen haben jedoch keine Freude mit Wettbewerb, weil er tendenziell die Gewinne drückt. Für die typische Geschäftsperson, deren Ziel in der Erwirtschaftung von Gewinnen über der normalen Kapitalrendite besteht, ist das kein Spaß. Wie Adam Smith bereits vor 250 Jahren feststellte: „Geschäftsleute des gleichen Gewerbes kommen selten, selbst zu Festen und zur Zerstreuung, zusammen, ohne dass das Gespräch in einer Verschwörung gegen die Öffentlichkeit endet oder irgendein Plan ausgeheckt wird, wie man die Preise erhöhen kann.”

Seit mindestens 130 Jahren versucht die US-Regierung, den Wettbewerb auf dem Markt sicherzustellen. Doch es ist ein ständiger Kampf. Die Unternehmen lassen sich immer neue Möglichkeiten zur Vermeidung von Wettbewerb einfallen und Firmenanwälte entwickeln ständig neue Methoden, um dem Geltungsbereich des Gesetzes zu entgehen. Die Regierung hat es nicht geschafft, mit diesen Praktiken, geschweige denn mit den rasanten Fortschritten in der Technologie, Schritt zu halten.

Daher liegen mittlerweile überzeugende Belege für eine Zunahme der Marktmacht in den Vereinigten Staaten vor. Das bedeutet höhere (die risikobereinigten Renditen weit übersteigende) Unternehmensgewinne, eine höhere Marktkonzentration in immer mehr Sektoren und weniger neue Marktteilnehmer. Die Amerikanerinnen und Amerikaner denken gerne, ihre Wirtschaft sei die dynamischste, die die Welt je gesehen hat und stehe derzeit an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter der Innovation. Die Daten sprechen jedoch eine andere Sprache.

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