Pipeline moves crude oil from Prudhoe Bay Joe Sohm/Visions of America/UIG via Getty Images

Steht ein weiterer Anstieg der Ölpreise bevor?

CAMBRIDGE – In weiten Teilen der Vereinigten Staaten überstieg der Preis für Superbenzin an der Tankstelle in den letzten Wochen die Marke von 3 US-Dollar pro Gallone, was zwar die Verbraucher, nicht aber die Analysten der weltweiten Ölmärkte überraschte. Ausgehend von seinem lokalen Tiefststand vor zwei Jahren hat sich der Preis mehr als verdoppelt. Was man von diesem Preisanstieg hält, hängt wie bei jedem Markt davon ab, auf welcher Seite man sich befindet.

Höhere Ölpreise stützen die Vermögen der Produzenten in den USA und in anderen Ländern. Der Internationale Währungsfonds hob die BIP-Wachstumsprognosen aller sechs jener Top-Ten-Ölproduzenten an, die in seiner aktualisierten Prognose für 2018 separat ausgewiesen waren, und das prognostizierte Wachstum des Welthandelsvolumens wurde für dieses und nächstes Jahr um einen halben Prozentpunkt nach oben korrigiert. Steigende Einnahmen aus dem Verkauf von Öl verbessern die Haushaltsposition der meisten Erzeugerländer und manche haben den wachsenden Appetit der globalen Anleger zur Ausgabe von Staatsanleihen genutzt.

In den USA verzeichneten die fünf Bundesstaaten mit den im letzten Jahrzehnt höchsten Zuwächsen in der Ölproduktion im Jahr 2017 ein Beschäftigungswachstum von 2,75 Prozent - dieser Wert liegt doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt. Unterdessen stieg die Zahl der Ölplattformen landesweit um ungefähr 50 Prozent.

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