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Kann Europa seine Jugend zurückgewinnen?

BERLIN/WIEN/ROM: Keine von uns erinnert sich noch an innereuropäische Grenzen. Statt Briefmarken sammelten wir als Kinder die ersten Euros mit unterschiedlichen Symbolen aus den EU-Hauptstädten. Wir sind eine durch und durch europäisch geprägte Generation.

Doch empfinden viele junge Europäer*innen Enttäuschung und Frustration über das Versäumnis der Europäischen Union, ihre stillschweigenden Versprechen zu erfüllen. Die alarmierend hohe Jugendarbeitslosigkeit von 25-40% in Ländern wie Italien, Griechenland, Spanien und sogar Schweden gibt vielen reichlich Anlass, den Wert der EU infrage zu stellen. Obwohl wir in einer Ära des Friedens und relativen Wohlstands leben, ist unsere Generation mit einer Vielzahl von Krisen aufgewachsen: der Finanz-, Migrations-, Klima-, und nun der aktuellen, COVID-19-bedingten Gesundheits- und Wirtschaftskrise.

Während das Virus in Bergamo schon Anfang März die ersten Toten gefordert hatte, wurde in Ischgl noch beim Après-Ski gesungen und in Köln Karneval gefeiert. Doch wurde angesichts der raschen Ausbreitung der Pandemie auf ganz Europa schnell klar: Weder die Bekämpfung des Virus noch den wirtschaftlichen Wiederaufbau können wir als einzelne Nationalstaaten selbst schaffen.

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