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Wie KI die Medizin neu gestalten könnte

BOSTON – Vor Kurzem stellte ich auf einer Auslandsreise fest, dass ich spät dran war, um meinen Flug zu erwischen. Da ich die Landessprache nicht wirklich beherrsche, nutzte ich eine Übersetzungs-App, mit der ich dem Taxifahrer meine Eile kommunizieren konnte. Die Kamerafunktion der App ermöglichte es mir durch Echtzeit-Updates außerdem, die Straßenschilder zu entschlüsseln.

Das ist nur ein Beispiel dafür, wie digitale Innovationen, insbesondere künstliche Intelligenz, unsere Welt neu gestalten. Aktuelle Studien haben ergeben, dass KI-Modelle mittlerweile in der Lage sind, erste Anzeichen gesundheitlicher Probleme wie Sepsis zu erkennen, wodurch sich diese Technologien anschicken, auch die Medizin zu revolutionieren.

Diese rasanten technologischen Fortschritte unterstreichen auch die dringende Notwendigkeit einer KI-Regulierung. Ein Musterbeispiel dafür ist das Gesetz über künstliche Intelligenz der Europäischen Union, das voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 verabschiedet werden wird. Dieses bahnbrechende Gesetz klassifiziert KI-Systeme nach Risikostufen und verbietet ausdrücklich bestimmte Hochrisiko-Anwendungen wie Social Scoring (Einstufung von Menschen anhand ihres Sozialverhaltens oder persönlicher Merkmale) und Emotionserkennung, die eine Bedrohung für die persönliche Sicherheit, Bürgerrechte und demokratische Regierungsführung darstellen. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Transparenz und Erklärbarkeit hervorgehoben, damit Nutzerinnen und Nutzer Zugang zu Informationen über KI-gestützte Entscheidungen haben.

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