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Lösungen für den chinesischen Immobiliensektor

PEKING – In den zwei Jahrzehnten, seit der chinesische Staatsrat den Immobiliensektor des Landes offiziell als „tragende Säule der Wirtschaft” klassifizierte, hat sich dieser Bereich rasant entwickelt, das BIP-Wachstum beflügelt und Millionen Menschen in China den Traum vom Eigenheim träumen lassen. Doch mittlerweile kämpft der Sektor mit Schwierigkeiten - von hohen Preisen bis hin zu massiven Schulden - und droht das Wachstum zu einem Zeitpunkt zu schwächen, an dem sich China das gerade nicht leisten kann.

Obwohl in China privater Grundbesitz nicht gestattet ist, streben die Privathaushalte nach Wohneigentum, um einerseits ihre Lebensbedingungen zu verbessern und andererseits Vermögen aufzubauen. Aufgrund von Kapitalverkehrskontrollen ist es den Menschen in China nicht ohne weiteres möglich, ausländische Vermögenswerte zu erwerben und die chinesischen Börsen präsentieren sich auch nicht sonderlich stark. China erhebt keine Steuern auf Wohnimmobilien, Kapitalerträge oder Erbschaften - und verspricht erhebliche Wertsteigerungen. Dadurch werden Immobilien zur attraktivsten Form des Vermögensbesitzes.

Von 2005 bis 2021 ist der Realpreisindex für Wohnimmobilien in China von 87,95 auf 112,99, also um 28,5 Prozent gestiegen. Dieser Index ist im Laufe der Jahre zwar einige Male eingebrochen, hat sich aber immer wieder kräftig erholt, wodurch der Eindruck entstand, dass Wohneigentum quasi eine todsichere Sache sei, wenn es um den Aufbau von Vermögen geht.

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