aerts2_AFP Stringer_ Text messages help fight cholera in Mozambique AFP/Stringer

Das Versprechen der digitalen Gesundheit

BASEL – In Afrika hat ein deutlicher Wandel zum Besseren stattgefunden seit ich vor rund 20 Jahren zum ersten Mal als junge Ärztin in Angola gearbeitet habe. Die Art und Weise, wie Mobiltechnologien auf dem Kontinent genutzt werden, ist die offenkundigste Veränderung von allen. Menschen in Afrika – und eigentlich überall in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen – ergreifen die Gelegenheiten, die Technologien eröffnen und verwenden Mobiltelefone für alles Mögliche: angefangen bei Bezahlvorgängen, über die Ausstellung von Geburtsurkunden bis hin zum Zugang zu medizinischer Versorgung.

Der Vorteil von Mobiltechnologien liegt im Zugang. Hindernisse wie geografische Entfernungen und geringe Mittel, die Milliarden Menschen lange daran gehindert haben, die Versorgungsleistungen zu bekommen, die sie benötigen, lassen sich im digitalen Zeitalter viel einfacher überwinden. Es gibt tatsächlich unzählige Möglichkeiten, wie Technologien eingesetzt werden können, um den Zugang zum Gesundheitswesen und die medizinische Versorgung zu verbessern.

Das ist natürlich keine Neuigkeit, und in den vergangenen Jahren hat eine wachsende Zahl technologiebasierter Gesundheitsinitiativen Gestalt angenommen. Davon haben sich aber nur einige wenige durchgesetzt und als langfristig tragfähig erwiesen; die Mehrheit der Projekte hat es nicht über die Pilotphase hinaus geschafft. Die Folge ist ein ausgesprochen lückenhaftes Angebot digitaler Lösungen – was in einigen Fällen eine zusätzliche Belastung für bestehende Gesundheitssysteme bedeuten kann.

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