Christine Lagarde (IMF), Valeria Gontareva (head of the National Bank of Ukraine), and  Petro Poroshenko Mikhail Palinchak/Getty Images

Die letzte Hürde auf dem Weg zur Erholung der Ukraine

KIEW – In der Hauptstadt der Ukraine wimmelt es von Zeichen der Hoffnung und der Anarchie. Das Land hat eine beeindruckende wirtschaftliche Trendwende vorzuweisen, aber die Korruption ist nach wie vor weit verbreitet. Die Regierung unter Präsident Petro Poroschenko stabilisierte zwar die öffentlichen Finanzen, aber es gelang ihr nicht, den Klientelismus einzudämmen.  

Die Frage lautet nun, ob die von Poroschenko in Angriff genommenen Reformen in den Bereichen Justiz und Recht die für ein starkes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum erforderlichen Bedingungen schaffen können. Seit dem Abschluss eines Kreditvertrages mit der ukrainischen Regierung im März 2015 hat der Internationale Währungsfonds die Mittel in vier umfangreichen Tranchen ausbezahlt. Doch anlässlich seines jüngsten Besuchs in der Ukraine warnte der erste stellvertretende geschäftsführende Direktor des IWF, David Lipton, dass die Ukraine Gefahr laufe, sich „nach rückwärts” zu entwickeln.

Die Probleme der Ukraine sind nicht makroökonomischer Natur. Der derzeitige Finanzminister Oleksandr Danyliuk ist ein erklärter Anhänger des freien Marktes und verfügt ebenso wie seine Vorgängerin Natalija Jaresko über reichlich Erfahrung im Wirtschaftsmanagement.

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