Cars destined for export stand at Bremerhaven port Alexander Koerner/Getty Images

Die Revolution des Donald Trump

BERLIN – Donald Trump macht Ernst, auch wenn Europa erst Mal von den Strafzöllen ausgenommen bleibt Mit seiner Entscheidung, Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren aus China und Europa in die USA zu erheben, und mit seiner Androhung, sollte die EU ihrerseits amerikanische Einfuhren mit Strafzöllen belegen, dann zu eskalieren und Strafzölle auf Automobile von Daimler-Benz und BMW zu erheben, legt er Hand an das System des freien Welthandels.

Statt multilateraler Regeln für den Welthandel soll es fortan „America first!“ heißen. Die Folgen werden in der Realität zu besichtigen sein und werden auch das transatlantische Bündnis nicht unbeschädigt lassen. Aber auch ein Handelskrieg zwischen den USA und China, die beiden wichtigsten Exportmärkte des alten Kontinents, wird Europa in eine unersprießliche Lage bringen.

Es waren ja gerade die USA gewesen, die das freie Welthandelssystemystem nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, und über lange Jahrzehnte hinweg mit großem Erfolg durchgesetzt hatten. Das heutige System des Welthandels kann man daher mit Fug und Recht als ein amerikanisches System bezeichnen, von dem allerdings viele profitiert haben und profitieren.Es geht bei der Entscheidung des amerikanischen Präsidenten daher nicht nur um den Handel, sondern um die Verabschiedung Amerikas von seiner von ihm selbst errichteten Weltordnung, der sogenannten Nachkriegsordnung oder pax Americana und damit auch von seiner Rolle als dem Garanten dieser Ordnung.

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