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Eskalierende Krise im Sahel

STOCKHOLM – In den letzten Jahren hat sich die Welt um die innenpolitischen Entwicklungen in Niger, und im Grund in der gesamten Sahelzone, kaum gekümmert. Die einzige Ausnahme war Paris, wo sich die französische Politik immer noch für das frankophone Afrika interessiert. Der Militärputsch in Niger am 26. Juli hat all dies verändert.

Der bisher relativ stabile und demokratische Niger galt lange als letztes Bollwerk gegen die Ausbreitung von Gewalt und politischen Unruhen in der gesamten Region, die zum großen Teil von dschihadistische Bewegungen mit Verbindungen zu al-Qaida und dem Islamische Staat ausgehen. Auch wegen des Bürgerkriegs in Libyen konnten diese Gruppen Anfang 2012 den Norden Malis übernehmen. Nur eine Militärintervention Frankreich hatte damals verhindert, dass die Hauptstadt Bamako in die Hände extremistischer Aufständischer fiel.

Dies leitete ein Jahrzehnt des internationalen militärischen Engagements mit dem Ziel ein, die Bedrohung durch die Dschihadisten einzudämmen und die Region zu stabilisieren. Nicht nur Frankreich, sondern auch die Europäische Union, die USA und afrikanische Regierungen führten zahllose militärische Operation durch. Im Rahmen der größten dieser Missionen unter Führung der Vereinten Nationen im Jahr 2013 wurden gut 15 000 Blauhelme in Mali stationiert.

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