Chinas Internet-Revolution

PEKING – Es ist eine Story, die weltweite Auswirkungen hat: Die Nutzung des Internets erreicht eine kritische Masse, verändert die Unternehmensführung, erschließt Milliarden-Dollar-Märkte für digitale Güter und Dienstleistungen – und führt zu massiver „kreativer Zerstörung“. Jetzt ist China an der Reihe, dieses Phänomen zu erleben – aber dort findet es inmitten eines weit reichenden wirtschaftlichen Wandels und schneller sozialer Veränderungen statt. Die Kollision dieser Kräfte könnte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt grundlegend verwandeln.

Mit 632 Millionen Nutzern hat das chinesische Internet bereits heute einen dynamischen Technologiesektor, blühende soziale Netzwerke und den weltgrößten „E-tail“-Markt (elektronischen Handel für Endverbraucher) geschaffen. Die Begeisterung der weltweiten Investoren über den Börsengang von Alibaba, Chinas größtem Online-Einzelhändler, spiegelt das Ausmaß des wirtschaftlichen Wertes wider, der bereits geschaffen wurde.

Aber die größten Entwicklungen fanden bis jetzt auf der Konsumentenseite statt. Schlüsselbereiche von der Produktion bis hin zum Gesundheitswesen sind nicht über die frühen Stadien der Online-Nutzung hinausgekommen. In der Tat hat 2012 nur etwa ein Viertel der kleinen und mittleren chinesischen Unternehmen in Bereichen wie Beschaffung, Verkauf oder Marketing das Internet verwendet – was bedeutet, dass die größten Veränderungen noch in der Zukunft liegen.

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