barroso11_Photo by Jeff J Mitchell - Pool Getty Images_covid 19 Photo by Jeff J Mitchell - Pool /Getty Images

Was wir aus Covid-19 lernen müssen

GENF – Notlagen, Krisen, Unglücksfälle und Fehler liefern oft die wertvollsten Erkenntnisse. Ein Beispiel dafür ist die Covid-19-Pandemie. Neben allem durch das Virus verursachte Leid wurde auch deutlich, welche Schritte die Länder sowohl kollektiv als auch individuell unternehmen müssen, um sich auf künftige globale Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit vorzubereiten. Jetzt, da die Pandemie offenbar überwunden ist, stellt sich die Frage, ob die politisch Verantwortlichen auf der ganzen Welt die Lehren daraus beherzigen werden.

Diese Frage ist nicht trivial. Krankheitsausbrüche haben in den letzten Jahrzehnten auf politischer Ebene einen immer wiederkehrenden Kreislauf aus Panik und Nachlässigkeit ausgelöst. Doch mit Blick auf die von Covid-19 angerichteten menschlichen, wirtschaftlichen und sozialen Verwüstungen kann und muss dieses Muster durchbrochen werden.

Eine Lehre aus Covid-19 ist, dass Faktoren wie der Klimawandel, das Eindringen des Menschen in die Lebensräume von Wildtieren, das Bevölkerungswachstum, die Verstädterung und Billigreisen es immer wahrscheinlicher machen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft mit weiteren verheerenden Pandemien konfrontiert sein werden. In einer Studie aus dem Jahr 2021 wurde festgestellt, dass sich die „jährliche Wahrscheinlichkeit“ extremer Epidemien in den kommenden Jahrzehnten „bis um das Dreifache“ erhöhen könnte. Es wäre äußerst leichtsinnig, jetzt keine entschlossenen Maßnahmen zu ergreifen, um diese sich abzeichnende Gefahr zu entschärfen.

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