Neue Blasen auf dem Eigenheimmarkt

NEW YORK – Es herrscht breite Übereinstimmung, dass es eine Serie platzender Spekulationsblasen auf dem Eigenheimmarkt war, die die globale Finanzkrise von 2008-2009 und die daran anschließende schwere Rezession auslöste. Der bekannteste Fall sind die USA, doch auch in Großbritannien, Spanien, Irland, Island und Dubai heizten eine laxe Bankenregulierung und -aufsicht sowie die niedrigen Leitzinsen ähnliche Blasen an.

Heute, fünf Jahre später, sind erneut Anzeichen für eine Überhitzung – wenn nicht gar richtiggehende Blasen – auf den Eigenheimmärkten der Schweiz, Schwedens, Norwegens, Finnlands, Frankreichs, Deutschlands, Kanadas, Australiens, Neuseeland sowie einmal mehr in Großbritannien (genauer gesagt: London) erkennbar. In den Schwellenländern zeichnen sich Blasenbildungen in Hongkong, Singapur, China und Israel sowie in wichtigen städtischen Zentren der Türkei, Indiens, Indonesiens und Brasiliens ab.

Zu den Anzeichen, dass in diesen Volkswirtschaften eine Blasenbildung bei den Eigenheimpreisen eingesetzt hat, gehören rapide steigende Immobilienpreise, ein hohes und weiter steigendes Verhältnis der Preise zum Einkommen sowie der hohe Anteil der Hypothekenschulden an der Gesamtverschuldung der Haushalte. In den meisten hoch entwickelten Ländern wird die Blasenbildung durch sehr niedrige kurz- und langfristige Zinssätze unterstützt. Angesichts des blutleeren BIP-Wachstums, hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Inflation treibt die durch eine konventionelle wie unkonventionelle Lockerung der Geldpolitik generierte Geldschwemme die Vermögenspreise in die Höhe – angefangen bei den Eigenheimpreisen.

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