galbraith13_BettmannGetty Images_JFK Bettmann/Getty Images

Die JFK-Vertuschung schlägt wieder zu

AUSTIN – Lassen Sie uns gemeinsam über die jüngste Verzögerung bei der vollständigen Freigabe aller Unterlagen zum Mord an Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas nachdenken. Der Mord geschah vor 58 Jahren. Inzwischen ist mehr Zeit seit dem 26. Oktober 1992 vergangen, an dem der Kongress per Gesetz die vollständige und sofortige Freigabe fast aller Aufzeichnungen zum Präsidentenmord anordnete, als zwischen der Tat und der Verabschiedung dieses Gesetzes.

Der inzwischen verstorbene Senator John Glenn aus Ohio, ein Astronautenheld der Kennedy-Ära, hatte das Gesetz von 1992 verfasst. Es besagt, dass „alle amtlichen Unterlagen in Bezug auf die Ermordung ... grundsätzlich zu sofortigen Freigabe bestimmt und sämtliche Unterlagen letztendlich offenzulegen sind.“ Laut dem Gesetz „besteht nur in den seltensten Fällen ein rechtmäßiger Grund für den fortgesetzten Schutz dieser Unterlagen.“

Der Kongress legte auch genau fest, welche Gründe dies sind. Einer davon ist der Schutz der Identität eines Geheimagenten, der „aktuell geschützt werden muss“. Auch eine „aktuell genutzte“ nachrichtendienstliche Quelle oder Methode ist schutzwürdig. In manchen Fällen kann der Schutz der Privatsphäre schwerer wiegen. Und schließlich nimmt eine Bestimmung jegliche anderen Gegenstände aus, die „Verteidigung, die Tätigkeit der Nachrichtendienste oder die Pflege auswärtiger Beziehungen betreffen und deren Offenlegung nachweislich die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten beeinträchtigen würde.“

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