Hoffnungslose Arbeitslosigkeit

BERKELEY: Egal, wie schlimm es Ihrer Meinung nach heute zyklisch um die Weltwirtschaft bestellt sein mag – dies ist nur eine Brille, durch die man die Welt betrachten kann. Geht man von der weltweiten Lebenserwartung, dem weltweiten Gesamtvermögen, dem allgemeinen Stand der Technik, den Wachstumsaussichten in den Schwellenländern und der globalen Einkommensverteilung aus, sieht die Lage ziemlich gut aus, während sie in wieder anderen Dimensionen – z.B. der globalen Erwärmung oder der ungleichen nationalen Einkommensverteilung und ihren Folgen für die gesellschaftlichen Solidarsysteme – schlecht aussieht.

Selbst was den Wirtschaftszyklus angeht, gab es schon Zeiten, in denen die Lage viel schlimmer war als heute. Man denke an die Große Depression und die Folgen der damaligen Unfähigkeit der Marktwirtschaften, sich aus eigener Kraft zu erholen, bedingt durch die von der langfristigen Arbeitslosigkeit ausgehenden Belastungen.

Doch obwohl wir diesen Punkt heute noch nicht erreicht haben, ist die Große Depression deshalb nicht weniger relevant für uns, denn es wird immer wahrscheinlicher, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit innerhalb der nächsten zwei Jahre zu einem ähnlichen Hindernis für die wirtschaftliche Erholung entwickeln wird.

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