boggio1_ PIKONGAFPGetty Images_malaria indonesia Pikong/AFP/Getty Images

Wie können wir den Kampf gegen die Malaria gewinnen?

SMITHFIELD, RHODE ISLAND / HANOI – Wenn es um den Kampf gegen Infektionskrankheiten geht, können Fortschritte nicht an der Verfügbarkeit von Ressourcen gemessen werden. Die wichtigste Kennzahl dafür ist vielmehr die Anzahl der geretteten Leben. So betrachtet ist die Welt allerdings dabei, den Kampf gegen die Malaria zu verlieren.

Nach Jahren eindrucksvoller Fortschritte sind die weltweiten Bemühungen gegen diese von Moskitos übertragene Krankheit zum Stillstand gekommen. Laut dem jüngsten Malariazeugnis der Weltgesundheitsorganisation wurden im Jahr 2017 219 Millionen Fälle erfasst – eine Zunahme von drei Millionen gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der weltweiten Opfer ist mit etwa 435.000 Todesfällen zwar stabil, aber in einigen Regionen haben sich die Rückgänge bei den Sterberaten wieder umgekehrt.

Noch alarmierender ist, dass die Zahl der Opfer zukünftig weiter steigen könnte. Daten des Consortium for Health Action – einer gemeinnützigen Einrichtung zum Ausrotten der unheilbaren Malaria in Südostasien – weisen auf die große Gefahr hin, dass sich die medikamentenresistente Malaria von Asien nach Afrika südlich der Sahara verbreiten könnte – und damit in die weltweit am stärksten von der Seuche betroffene Region. Diese Sorge ist nicht neu. Ende der 1950er wurde die Malaria in Kambodscha resistent gegen das Medikament Chloroquin. Dann verbreitete sie sich in den 1980ern in ganz Afrika, wo sich daraufhin die Sterblichkeitsrate durch die Krankheit um das zwei- bis sechsfache erhöhte. Ohne schnelles und koordiniertes Handeln könnte dies erneut geschehen, aber diesmal noch viel schneller.

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