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Warum der Klimagipfel zum Scheitern verurteilt ist

BERLIN – Vielleicht steht am Ende der UN-Klimakonferenz COP26, die gerade in Glasgow stattfindet, ein großes internationales Übereinkommen. Aber ganz gleich, welche taktischen Erfolge beim Klimagipfel auch erreicht werden mögen, markieren die Ergebnisse sehr wahrscheinlich trotzdem eine strategische Niederlage für die Menschheit – zumindest im Vergleich zu den Hoffnungen der Klimaaktivisten.

Die Welt verpasst ein Ziel nach dem anderen. Das kann eigentlich niemanden überraschen: zwar haben sich immer mehr Länder eine Frist für die Klimaneutralität gesetzt, aber nur sehr wenige können glaubhaft erklären, wie sie das schaffen wollen. Und selbst wenn es gelänge, wäre es nicht genug, um das wichtigste Ziel des Pariser Klimaschutzübereinkommens von 2015 zu erreichen: die globale Erwärmung auf 1,5 ℃ gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen.

Tatsächlich warnt der Weltklimarat in seinem jüngsten Bericht, dass der Planet die 1,5 °C-Grenze vermutlich schon Anfang der 2030er-Jahre erreichen wird. So lange das multilaterale Engagement nicht von Solidarität, Recht und Wissenschaft, sondern von Nationalismus, Machtpolitik und Emotionen geprägt ist, werden unserer Zukunftsaussichten immer düsterer.

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