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Berater und die Krise des Kapitalismus

LONDON – In den letzten Jahren hat sich McKinsey & Company einen Namen gemacht – aber aus den falschen Gründen. Als eines der „Großen Drei“-Beratungsunternehmen ist seine Arbeit für große Unternehmen und Regierungen zunehmend zu einer Quelle von Skandalen und Intrigen auf der ganzen Welt geworden.

In den Vereinigten Staaten hat McKinsey zum Beispiel zugestimmt, fast 600 Mio. Dollar für seine Rolle bei der tödlichen Opioid-Epidemie zu zahlen, nachdem es Purdue Pharma beraten haben soll, wie man den Verkauf des Schmerzmittels OxyContin „ankurbeln“ kann. In Australien wurde die Arbeit des Unternehmens an der nationalen Netto-Null-Strategie der vorherigen Regierung als schamloser Versuch kritisiert, die fossile Brennstoffindustrie des Landes zu schützen. Und in Puerto Rico fand eine Untersuchung der New York Timesheraus, dass die Investment-Tochtergesellschaft von McKinsey, MIO Partners, so eingesetzt wurde, dass sie von genau denselben Schulden profitierten, bei deren Umstrukturierung ihre Berater halfen.

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Aber wie wir in unserem neuen Buch The Big Con: How the Consulting Industry Weakens Our Businesses, Infantilizes Our Governments, and Warps our Economies zeigen, sind solche Skandale nur die Spitze des Eisbergs. Zwar gibt es in jedem Unternehmen ein paar schwarze Schafe, doch das eigentliche Problem liegt im zugrunde liegenden Geschäftsmodell der Beratungsbranche.

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