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China muss die Remote-Arbeit annehmen

CHICAGO – Bereits vor der Pandemie nutzten Unternehmen und Arbeitnehmer in aller Welt E-Mails und Telefonkonferenzen, um die Kosten für die Kommunikation zu verringern. Doch ein Mangel an Koordinierung machte einen umfassenden Einsatz dieser Technologien schwierig. Eine E-Mail abzuschicken war einfach, doch bestand keine Gewähr, dass der Adressat auch antworten würde. Die Menschen zögerten, alte Gewohnheiten aufzugeben. Die Durchführung einer virtuellen Sitzung wurde von manchen Teilnehmern so ausgelegt, als wäre das Thema nicht besonders wichtig. Und die geringe Nachfrage schreckte ganz allgemein vor einer Weiterentwicklung der Produkte ab, sodass viele Apps für den Arbeitsplatz eine Menge zu wünschen übrig ließen.

Indem sie komplette Branchen zur virtuellen Arbeit zwang, hat die COVID-19-Pandemie viele dieser früheren Koordinierungsprobleme gelöst. Jeder in diesen Branchen musste in neue Technologien investieren und lernen, wie man diese nutzt. Und da alle im selben Boot sitzen, besteht nicht länger Gefahr, dass eine virtuelle Sitzung negativ ausgelegt wird. Noch besser ist, dass Apps für den Arbeitsplatz mit jeder neuen Woche benutzerfreundlicher werden.

In den USA haben Unternehmen wie Google und staatliche Behörden wie die Notenbank virtuelle Arbeitsplätze eingeführt und angekündigt, dass eine beträchtliche Anzahl ihrer Beschäftigten auch nach der Pandemie weiter im Home-Office arbeiten wird. Das ist sinnvoll: Die Unternehmen senken so ihre Gemeinkosten für Immobilien, und die Beschäftigten können Arbeitszeiten und Wohnortwahl flexibler gestalten. Darüber hinaus bedeuten weniger Pendler weniger Luftverschmutzung und weniger Staus auf städtischen Straßen.

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