General view of the Kutupalong Refugee Camp Jana Cavojska/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Ein neuer Ansatz in der Infrastrukturfinanzierung

PEKING – In den Vereinigten Staaten hat man Gesetze verabschiedet, die im Falle ihrer Umsetzung eine neue Institution der Entwicklungsfinanzierung als Ersatz für die Overseas Private Investment Corporation schaffen würden. Diese neue Behörde wäre, anders als ihre Vorgängerin, in der Lage, Investitionen in Form von Kapitalbeteiligungen zu tätigen. Diese Reform ist Ausdruck der wachsenden weltweiten Erkenntnis, dass Eigentumsanteile ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklungsfinanzierung sind.

Doch bei aller Bedeutung wird diese Veränderung der Entwicklungsfinanzierung in den USA und anderswo eine der größten Herausforderungen des globalen Südens nicht bewältigen: den Mangel an Infrastrukturinvestitionen. Um dieses Manko zu beheben, bedarf es möglicherweise eines neuen Ansatzes.

Um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen zu erreichen, haben sich die multilateralen Entwicklungsbanken (MEB) und deren privatwirtschaftliche Ableger, die Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EFI), dazu bekannt, die Finanzierung über den Privatsektor in den nächsten drei Jahren um beträchtliche 35 Prozent zu erhöhen. Zur Unterstützung der Infrastrukturinvestitionen erweiterten die MEB, neben anderen bedeutenden Maßnahmen, ihr Angebot an Instrumenten zur Risikominderung für private Investoren. Allerdings investierten sie nur begrenzt in Infrastruktur-Kapital und konzentrierten ihre Investitionen stattdessen auf Klein- und Mittelbetriebe in Schwellenmärkten.

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