sachs324_Mario De FinaNurPhoto via Getty Images_argentinaeconomy Mario De Fina/NurPhoto via Getty Images

Argentinien und wie eine globale Finanzkatastrophe zu vermeiden ist

NEW YORK – Wenn auf einer eisigen Autobahn ein einziges Auto ins Schleudern gerät, kann daraus eine Massenkarambolage mit 50 Fahrzeugen werden. Auch auf den internationalen Finanzmärkten kann so etwas passieren: Mexikos Zahlungsunfähigkeit im Jahr 1982 führte zu einer Krise, von der dutzende Länder betroffen waren. Thailands Währungsabwertung im Juli 1997 löste die asiatische Finanzkrise aus. Die Insolvenz von Lehman Brothers im September 2008 war Auslöser der weltweiten großen Rezession.

Die internationalen Finanziers sollten ihre Lektionen also gelernt haben und in der Lage sein, den COVID-19-Zusammenbruch des Jahres 2020 zu verhindern. Ihr diesbezügliches Wissen wird bald auf dem Prüfstand stehen.

Schon bevor COVID-19 die Weltwirtschaft in den schlimmsten Abschwung seit der Weltwirtschaftskrise stürzte, befand sich Argentinien erneut in einer Schuldenkrise. Wie so oft in der an Bankrotten nicht armen Geschichte Argentiniens erwies sich ein unausgegorenes Abkommen mit halsstarrigen Gläubigern aus dem Jahr 2016, gefolgt von einer raschen Rückkehr auf die Anleihemärkte sowohl für den damaligen argentinischen Präsidenten als auch für die Gläubiger des Landes als reines Wunschdenken.

https://prosyn.org/iVU3B8kde