acemoglu63_David McNewGetty Images_wga strike ai David McNew/Getty Images

Der Kampf der Hollywood-Autoren gegen die KI geht alle an

BOSTON – Im Big Business ist das Thema Künstliche Intelligenz derzeit in aller Munde. Unternehmen zeigen eifrig, wie sie neue generative KI-Modelle einsetzen werden, und die Medien sind voll von Berichten über das transformative Potenzial dieser Technologie. Unbestritten ist, dass sie die Produktivität erheblich steigern könnte. Doch wer wird davon profitieren? Der aktuelle Streik der Writers Guild of America (WGA) könnte eine Antwort geben.

Die Drehbuchautoren in Hollywood sehen sich mit einer Zukunft konfrontiert, die alle Wissensarbeiter bald erleben werden – ohne den Vorteil einer gewerkschaftlichen Vertretung. Die Frage ist, wie und von wem KI genutzt wird. Werden Fernseh- und Filmproduzenten KI als eine Möglichkeit sehen, Autoren zu ersetzen und Kosten zu sparen, oder werden sie KI nutzen, um qualitativ hochwertigere Inhalte zu produzieren und kreativen Angestellten zu ermöglichen, produktiver zu sein und höhere Einkommen zu erzielen?

Einen ähnlichen Weg sind wir schon einmal gegangen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten rasche Verbesserungen in der Fertigungstechnologie, wie z. B. Fließbänder und elektrische Maschinen, zu einem starken Anstieg der Produktivität. Henry Ford, ein Pionier in der Anwendung dieser Technologien, schätzte, dass allein die motorgetriebenen Maschinen „wahrscheinlich die Effizienz der Industrie verdoppelt haben“ und gleichzeitig den Bau viel größerer Fabriken ermöglichten. Aber die Arbeiter wurden nicht automatisch an diesen Gewinnen beteiligt. Im Gegenteil, dies geschah erst, nachdem neue Arbeitsplätze geschaffen worden waren und die Arbeitnehmer genügend Verhandlungsmacht erlangt hatten, um höhere Löhne zu fordern. Dies sind die beiden Säulen des gemeinsamen Wohlstands.

https://prosyn.org/Q5UpYMhde