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Wessen KI-Revolution?

NEW YORK – Im November wird im Vereinigten Königreich ein hochrangig besetztes internationales Gipfeltreffen zur Governance im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) stattfinden. Da Tagesordnung und Teilnehmerliste noch nicht feststehen, lautet die wichtigste Frage für die britischen Verantwortlichen, ob man China einladen soll oder ob man ein exklusiveres Treffen für die G7 und jene Länder anberaumt, die die liberale Demokratie als Fundament einer digitalen Gesellschaft absichern wollen.

Der Trade-off, also der Zielkonflikt, ist offensichtlich. Jeder globale Ansatz, der China nicht miteinschließt, hätte wohl nur begrenzte Auswirkungen. Andererseits würde Chinas Mitwirkung  unweigerlich die Agenda beeinflussen. In diesem Fall könnte man auf dem Gipfel das Problem des staatlichen Einsatzes von KI zu Überwachungszwecken nicht behandeln - oder auch andere kontroverse Themen, die für demokratische Regierungen von Bedeutung sind.

Unabhängig von der Tagesordnung handelt es sich bei dem Gipfeltreffen um eine vernünftige Antwort auf die raschen und dramatischen Fortschritte im Bereich KI, die für Staaten sowohl einzigartige Chancen als auch Herausforderungen darstellen. Die Staats- und Regierungschefs dieser Welt sind erpicht darauf, eine technologische Revolution nicht vorüberziehen zu lassen, die ihnen - im Idealfall - helfen könnte, ihre jeweilen Volkswirtschaften zu stärken und globale Herausforderungen zu bewältigen.

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