ing1_ Eko Siswono ToyudhoAnadolu Agency via Getty Images_asean Eko Siswono Toyudho/Anadolu Agency via Getty Images

ASEAN zwischen USA und China

JAKARTA: Der jüngste G7-Gipfel in Hiroshima und das anschließende G20-Tourismustreffen in Kaschmir haben den krassen Gegensatz zwischen der Rhetorik der beiden Gruppen verdeutlicht. Während die G20 ihr Motto „Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft“ betonte, könnte man die streitlustige Haltung der G7 zusammenfassen als „Wir müssen uns von China trennen“.

Für die Mitgliedsstaaten des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) ist das keine Option. Während die Region von einer Verlagerung von Produktion und Investitionen weg von China in die ASEAN-Länder profitieren könnte, könnte eine komplette wirtschaftliche Entkoppelung der chinesischen Volkswirtschaft und des Westens langfristig auch zur Umlenkung von Handelsströmen, höheren Produktionskosten und einer Verringerung des Wohlstands führen.

Das Bemühen um eine Abkoppelung der amerikanischen und europäischen Volkswirtschaften von China scheint derzeit auf Sektoren wie Energie, Halbleiter, Informations- und Kommunikationstechnologie, Bergbau und Mineralien beschränkt zu sein. Doch dürfte eine Entkoppelung nahezu jede Branche in Mitleidenschaft ziehen, darunter Maschinen, mechanische Geräte, elektrische Komponenten und Autos.

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