varoufakis89_ Craig MercerMB MediaGetty Images_chelsea fc abramovich Craig Mercer/MB Media/Getty Images

Warum mit den russischen Oligarchen aufhören?

ATHEN: Kaum dass Roman Abramowitsch, nachdem er Ziel britischer Sanktionen gegen russische Oligarchen geworden war, angekündigt hatte, er würde den FC Chelsea verkaufen, als sich auch schon alle auf den Club stürzten. Eine Sportsikone, große Tiere aus der Londoner City und sogar ein angesehener Kolumnist der Times, die sämtlich unterschiedliche amerikanische Multimilliardäre repräsentierten, fielen in einem Wettlauf um den Kauf des Clubs in London ein. Derweil wurden eine Vielzahl von Londoner Immobilien, die russischen Oligarchen gehörten, Gegenstand längst überfälliger Liquidierungsverfahren. Warum hat das so lange gedauert?

Um es unumwunden zu sagen: aufgrund der Rechtsgrundlagen des Westens.

Es stimmt, dass westliche Spitzenpolitiker den Zustrom ermutigten. David Cameron appellierte in seiner Zeit als britischer Premierminister an ein Moskauer Publikum, in Großbritannien zu „investieren“. Doch war es nicht schwer, die Oligarchen zu überzeugen, London mit ihrem Geld zu überfluten. Die Gesetze in den westlichen Ländern hindern Regierung und Öffentlichkeit nicht nur, die dort geparkten Vermögen zu stören, sondern sogar, in Erfahrung zu bringen, wo sich diese Vermögen befinden und wie hoch sie sind. Warum sonst sollten zahllose Unternehmen ihren eingetragenen Sitz im US-Bundesstaat Delaware haben und Postfächer verwenden, die die Anonymität ihrer Inhaber garantieren?

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