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Die Risiken des „De-Risking"

STOCKHOLM – Vor kurzem haben wir die Geburt eines neuen Modeworts erlebt. Plötzlich wollen Politiker in den USA und Europa in den Beziehung zu China „die Risiken mindern“.

Seine neu gewonnene Popularität verdankt der Begriff „De-Risking“ einer abrupten Abkehr vom „Entkoppeln“, das eine Weile in aller Munde war, bis sich herausstellte, dass so gut wie niemand einen klaren Bruch zwischen China und dem Westen will. Weil es weder wünschenswert noch möglich ist, alle Verbindungen zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu kappen, hat man sich nun einen sehr viel unschärferen Begriff ausgedacht.

Anders als das ziemlich eindeutige „Entkoppeln“ lässt sich „De-Risking“ auf vielerlei Weise verstehen. Risiken gehören zu jeder wirtschaftlichen Tätigkeit und in Marktwirtschaften ist Risikobereitschaft ein Motor für Innovation, Wachstum und Wohlstand. Eine risikofreie Wirtschaft würde keine Anreize bieten und nach und nach erstarren.

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