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Europa muss jetzt aufrüsten

LONDON ‑ Donald Trumps mögliche Rückkehr ins Weiße Haus im Jahr 2025 stellt eine ernste Bedrohung für die Sicherheit Europas dar. Angesichts des immer noch wütenden Krieges in der Ukraine müssen die europäischen Länder ihre Verteidigung gegen die revanchistischen Aggressionen des russischen Präsidenten Wladimir Putin verstärken, bevor es zu spät ist.

Die Aussicht, dass ein unbeherrschter und unberechenbarer Trump seine Drohungen wahr macht und das historische Engagement der USA für die europäische Verteidigung aufgibt, ist für die meisten europäischen Staats- und Regierungschefs so beunruhigend, dass sie es anscheinend nicht wahrhaben wollen. Doch nach seinen entscheidenden Siegen bei den Vorwahlen in Iowa und New Hampshire ist Trump nun so gut wie sicher, dass er bei den Präsidentschaftswahlen im November als Kandidat der Republikanischen Partei antreten wird. Da er in den nationalen Umfragen und auch in vielen umkämpften Bundesstaaten vor Präsident Joe Biden liegt, ist seine Rückkehr an die Macht eine reale und gegenwärtige Gefahr.

Während seiner ersten Amtszeit drohte Trump wiederholt mit dem Austritt der USA aus der NATO, dem Militärbündnis, das den nuklearen Schutzschild der USA über Europa ausdehnt. Seine hochrangigen außenpolitischen Berater, allen voran der ehemalige Nationale Sicherheitsberater John Bolton, rieten ihm davon ab. Trumps zunehmend isolationistische Rhetorik lässt jedoch vermuten, dass er sich im Falle einer Wiederwahl eher mit Ja-Sagern als mit erfahrenen Persönlichkeiten aus dem Establishment umgeben wird.

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