Die Reform der naturwissenschaftlichen Ausbildung

CHICAGO – In der ganzen westlichen Welt bedrohen sinkende Standards im naturwissenschaftlichen Unterricht den zukünftigen Wohlstand. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war der Westen hinsichtlich der Erweiterung seines Einflusses und der Steigerung des Wachstums von technischer Innovation und wissenschaftlichem Wagemut abhängig. Heute allerdings ist die westliche Welt mit starker Konkurrenz aus den aufsteigenden Ländern Asiens konfrontiert, wo die Ausbildung in Mathematik und den Naturwissenschaften floriert.

Im Allgemeinen ist Wettbewerb in Naturwissenschaft und Technologie ein Segen – je höher der Entwicklungsstand eines Landes, umso besser ist es auch als Kunde. Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Menschen sorgen für profitable Firmen und einen höheren Lebensstandard. Es muss erkannt werden, dass sinkende Ausbildungsstandards letztlich das Wirtschaftswachstum treffen.

Vor allem die USA haben einen solchen Moment schon einmal erlebt, als nämlich die UdSSR im Jahr 1957 den Satelliten Sputnik ins All schoss. Der so genannte „Sputnikschock“ überzeugte Amerika und den Westen von der Notwendigkeit einer Reform der naturwissenschaftlichen Ausbildung, vor allem in den Bereichen Anwerbung und Ausbildung von Lehrern sowie deren Bindung an ihren Beruf.

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