Bildung schafft Stabilität

Die Balkankriege in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts ruinierten nicht nur das Leben von Millionen Menschen, sondern auch die sozialen Institutionen, die deren Lebensgestaltung ermöglichten. Durch die Teilung Jugoslawiens und die anschließenden Kriege wurden große Teile der Bildungs- und Ausbildungssysteme in Serbien, Kroatien, Bosnien, Mazedonien und dem Kosovo zerstört.

Seit damals haben in dieser von Kriegszerstörungen und Vertreibungen gezeichneten Region Stabilität und Hoffnung Einzug gehalten. Der Balkan-Stabilitätspakt aus dem Jahr 1999 und massive internationale Unterstützung trugen zum Wiederaufbau der lokalen Bildungsstrukturen bei, indem innovative Berufsbildungssysteme zur Sicherung langfristiger Arbeitsplätze entwickelt wurden. Die Ergebnisse zahlreicher Projekte in diesen Ländern sind ermutigend. Derzeit konzentriert man sich auf die Ausbildung von Schlüsselgruppen wie Unternehmer, Lehrer und junge, arbeitslose Menschen.

Die gleichen Modelle sollten und könnten auch in den mit großen Schwierigkeiten kämpfenden Ländern an den Grenzen der Europäischen Union angewandt werden. In Zeiten des politischen und wirtschaftlichen Umbruchs - wie beispielsweise des Überganges von autoritären zu demokratischen Strukturen und von zentraler Planwirtschaft zu freier Marktwirtschaft - stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die daraus resultierende Arbeitslosigkeit ist nicht nur eine Verschwendung von Humanressourcen, sondern belastet auch die davon betroffenen Menschen. Sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht kann Arbeitslosigkeit tragische Auswirkungen haben und zu gefährlicher Instabilität führen.

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