Die Morde in Kolumbien: Leid ohne Ende

Der Mord an elf Provinzabgeordneten, die sich in der Geiselhaft der kolumbianischen FARC-Guerillasbefanden, ist eine Erinnerung an das endlose Leid, das in diesem Land geschieht. Doch so seltsam es klingen mag:Kolumbien geht es heute besser als seit vielen Jahren, und zwar Ggroßteils dank der Führung von Präsident Alvaro Uribes Führung ist die Lage in Kolumbien heute besser als seit vielen Jahren. .

Doch Trotzdem das Land bleibt das Land ein bizarrer Ort, der vor merkwürdigen und schwer zu bewältigenden Schwierigkeiten steht. Die Guerillas der kolumbianischen FARC halten einige ihrer Entführungsopfer bereits seit vielen Jahren fest. Noch immer gibt es bei den paramilitärischen Gruppen Kindersoldaten, und kompromittierende Videoaufnahmen zeigen führende kolumbianische Politiker zusammen mit Drogenbaronen. Vielleicht am eigenartigsten sind jene inhaftierten Guerillas, die ihre Freilassung ablehnen, während die Regierung darauf besteht, sie selbst gegen ihren Willen freizulassen.

Uribe wurde vor etwas über einem Jahr mit einem erdrutschartigen Ergebnis wiedergewählt. Dies war ein Tribut an die Popularität und Effektivität seiner „demokratischen Sicherheitspolitik“ sowohl gegenüber der Guerilla wie in Bezug auf die Gewalttätigkeit im Land allgemein. Lateinamerikas ältestes bestehendes Zweiparteiensystem wurde bei dieser Wahl dezimiert: Der Präsidentschaftskandidat des Polo Democrático gewann mehr Stimmen als der Kandidat der Liberalen Partei und gab damit den Kräften des linken Flügels, die nie zuvor in der Lage gewesen waren, im Urnengang ein größeres Veränderungspotenzial zu sehen als im Kampf in den Bergen, endlich eine Stimme bei den Wahlen.

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