CAMBRIDGE – Wie schlecht genau steht es um die Wirtschaft der Vereinigten Staaten? Leider lässt sich das anhand der Prognosen schlecht sagen.
Dieser Tage liest man häufig Prognosen, die vorhersagen, dass die US-Wirtschaft im kommenden Jahr mit einer jährlichen Rate von 3 % wachsen wird. Aber was genau bedeutet das?
Der oder die Prognostiker/in sagt nicht, er oder sie sei zuversichtlich, dass das Wachstum bei genau 3 % liegen wird. Alle Prognostiker räumen ein, dass die tatsächliche Wachstumsrate höher oder niedriger sein kann als die Zahl, die sie nennen. Es gibt eine Verteilung der möglichen Wachstumsraten, und die Prognostiker nennen uns nur eines der Ergebnisse, das sie sich vorstellen können.
Doch angenommen, ein Prognostiker sagt, dass er eine Wachstumsrate von 3 % „erwartet“. Meint er damit, dass sie ebenso wahrscheinlich über 3 % liegen kann wie unter 3 % – den sogenannten „Median“ bzw. Mittelwert der Verteilung möglicher Wachstumsraten? Oder könnte er damit meinen, dass die wahrscheinlichste Wachstumsrate ungefähr 3 % beträgt (der „Modalwert“), obwohl er vielleicht glaubt, dass ein geringeres Ergebnis als dieser Wert viel wahrscheinlicher ist als ein höheres?
Viele Prognostiker glauben derzeit, dass eine beträchtliche Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten abstürzt – ein „Double Dip“ im Expansionsprozess. Es ist ihnen möglich, dieser Ansicht zu sein und trotzdem ein Wachstum von 2 % für die nächsten 12 Monate als wahrscheinlichstes Ergebnis oder den „Median“ ihrer Wahrscheinlichkeitsverteilung vorherzusagen.
Alle Entscheidungsträger, die auf Prognosen angewiesen sind – Geschäftsleute, Anleger oder Regierungsbeamte – müssen die Wahrscheinlichkeit sehr geringer oder sehr hoher Wachstumsraten kennen, ebenso wie die Medianprognose. Doch bleiben diese Informationen im Verborgenen.
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Einige Studien über Prognosen enthalten die Verteilung der Prognosen der verschiedenen befragten Einzelpersonen. Wir könnten beispielsweise lesen, dass die Durchschnittsprognose von 20 verschiedenen Prognostikern bei 2,8 % liegt, die fünf höchsten Prognosen über 3,2 % und die fünf niedrigsten Prognosen unter 2,5 % liegen. Obwohl diese Informationen nützlich sind, geben sie keine Auskunft darüber, wie sehr jeder einzelne Prognostiker glaubt, dass das Wachstum unter 1 % oder sogar unter null liegen könnte.
Laut jüngerer US-Daten ist die Wahrscheinlichkeit eindeutig gestiegen, dass der Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten die Puste ausgeht und es zu einem Konjunkturrückgang kommt. Der Hauptgrund für den verstärkten Pessimismus ist, dass die staatlichen Konjunkturprogramme, die die Ausgaben seit Sommer 2009 erhöht haben, jetzt auslaufen. In dem Maße, wie sie zurückgefahren wurden, haben die Ausgaben abgenommen.
Den staatlichen Programmen ist es nicht gelungen, den gewünschten „Ankurbelungseffekt“ zu erzielen. Sie haben einen ersten Funken erzeugt, doch sieht es so aus, als hätte der Funke nicht gezündet. So führten beispielsweise die Steuerzuschüsse für den Autokauf dazu, dass das BIP im dritten Quartal 2009 stieg, wobei über drei Viertel des Anstiegs auf die Kraftfahrzeugproduktion zurückzuführen sind. Doch jetzt, wo die Zuschüsse wegfallen, sind sowohl die Absatz- als auch die Produktionszahlen gesunken. In einer neueren Verbraucherumfrage wurde der niedrigste Stand beabsichtigter Autokäufe in über 40 Jahren verzeichnet.
Obwohl das jährliche BIP-Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres bei 3 % lag, entfiel es fast gänzlich auf die Inventaraufstockung – die zum Teil zweifellos unerwünscht war und auf den enttäuschenden Absatz zurückzuführen ist. Wenn man die Inventaraufstockung ausnimmt, betrug das Wachstum bei den „Endverkäufen“ im ersten Quartal lediglich 0,8 % (jährlich gesehen) – und 0,2 % im Vergleich zum vierten Quartal 2009.
Das zweite Quartal profitierte von einem Anstieg der Eigenheimkäufe, da sich die Menschen eilig den Steuerzuschuss für Eigenheimkäufer sichern wollten, der im April auslief. Doch was wird im dritten Quartal und danach passieren, wenn das Programm jetzt zu Ende ist?
Obwohl es vorschnell wäre, einen weiteren Rückgang als wahrscheinlichstes Ergebnis für die Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres vorherzusagen, ordnen viele von uns einem solchen Rückgang eine steigende Wahrscheinlichkeit zu. Leider bleiben die Prognosen darüber, was geschehen könnte, im Verborgenen.
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The US retirement system is failing American workers. But after decades of pushing fake fixes – especially forcing people to work longer – US policymakers have an opportunity to make real progress in bolstering Americans' economic security in old age.
proposes a Grey New Deal that would boost economic security for all US workers in old age.
From a long list of criminal indictments to unfavorable voter demographics, there is plenty standing between presumptive GOP nominee Donald Trump and a second term in the White House. But a Trump victory in the November election remains a distinct possibility – and a cause for serious economic concern.
Contrary to what former US President Donald Trump would have the American public believe, no president enjoys absolute immunity from criminal prosecution. To suggest otherwise is to reject a bedrock principle of American democracy: the president is not a monarch.
explains why the US Supreme Court must reject the former president's claim to immunity from prosecution.
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CAMBRIDGE – Wie schlecht genau steht es um die Wirtschaft der Vereinigten Staaten? Leider lässt sich das anhand der Prognosen schlecht sagen.
Dieser Tage liest man häufig Prognosen, die vorhersagen, dass die US-Wirtschaft im kommenden Jahr mit einer jährlichen Rate von 3 % wachsen wird. Aber was genau bedeutet das?
Der oder die Prognostiker/in sagt nicht, er oder sie sei zuversichtlich, dass das Wachstum bei genau 3 % liegen wird. Alle Prognostiker räumen ein, dass die tatsächliche Wachstumsrate höher oder niedriger sein kann als die Zahl, die sie nennen. Es gibt eine Verteilung der möglichen Wachstumsraten, und die Prognostiker nennen uns nur eines der Ergebnisse, das sie sich vorstellen können.
Doch angenommen, ein Prognostiker sagt, dass er eine Wachstumsrate von 3 % „erwartet“. Meint er damit, dass sie ebenso wahrscheinlich über 3 % liegen kann wie unter 3 % – den sogenannten „Median“ bzw. Mittelwert der Verteilung möglicher Wachstumsraten? Oder könnte er damit meinen, dass die wahrscheinlichste Wachstumsrate ungefähr 3 % beträgt (der „Modalwert“), obwohl er vielleicht glaubt, dass ein geringeres Ergebnis als dieser Wert viel wahrscheinlicher ist als ein höheres?
Viele Prognostiker glauben derzeit, dass eine beträchtliche Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten abstürzt – ein „Double Dip“ im Expansionsprozess. Es ist ihnen möglich, dieser Ansicht zu sein und trotzdem ein Wachstum von 2 % für die nächsten 12 Monate als wahrscheinlichstes Ergebnis oder den „Median“ ihrer Wahrscheinlichkeitsverteilung vorherzusagen.
Alle Entscheidungsträger, die auf Prognosen angewiesen sind – Geschäftsleute, Anleger oder Regierungsbeamte – müssen die Wahrscheinlichkeit sehr geringer oder sehr hoher Wachstumsraten kennen, ebenso wie die Medianprognose. Doch bleiben diese Informationen im Verborgenen.
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Einige Studien über Prognosen enthalten die Verteilung der Prognosen der verschiedenen befragten Einzelpersonen. Wir könnten beispielsweise lesen, dass die Durchschnittsprognose von 20 verschiedenen Prognostikern bei 2,8 % liegt, die fünf höchsten Prognosen über 3,2 % und die fünf niedrigsten Prognosen unter 2,5 % liegen. Obwohl diese Informationen nützlich sind, geben sie keine Auskunft darüber, wie sehr jeder einzelne Prognostiker glaubt, dass das Wachstum unter 1 % oder sogar unter null liegen könnte.
Laut jüngerer US-Daten ist die Wahrscheinlichkeit eindeutig gestiegen, dass der Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten die Puste ausgeht und es zu einem Konjunkturrückgang kommt. Der Hauptgrund für den verstärkten Pessimismus ist, dass die staatlichen Konjunkturprogramme, die die Ausgaben seit Sommer 2009 erhöht haben, jetzt auslaufen. In dem Maße, wie sie zurückgefahren wurden, haben die Ausgaben abgenommen.
Den staatlichen Programmen ist es nicht gelungen, den gewünschten „Ankurbelungseffekt“ zu erzielen. Sie haben einen ersten Funken erzeugt, doch sieht es so aus, als hätte der Funke nicht gezündet. So führten beispielsweise die Steuerzuschüsse für den Autokauf dazu, dass das BIP im dritten Quartal 2009 stieg, wobei über drei Viertel des Anstiegs auf die Kraftfahrzeugproduktion zurückzuführen sind. Doch jetzt, wo die Zuschüsse wegfallen, sind sowohl die Absatz- als auch die Produktionszahlen gesunken. In einer neueren Verbraucherumfrage wurde der niedrigste Stand beabsichtigter Autokäufe in über 40 Jahren verzeichnet.
Obwohl das jährliche BIP-Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres bei 3 % lag, entfiel es fast gänzlich auf die Inventaraufstockung – die zum Teil zweifellos unerwünscht war und auf den enttäuschenden Absatz zurückzuführen ist. Wenn man die Inventaraufstockung ausnimmt, betrug das Wachstum bei den „Endverkäufen“ im ersten Quartal lediglich 0,8 % (jährlich gesehen) – und 0,2 % im Vergleich zum vierten Quartal 2009.
Das zweite Quartal profitierte von einem Anstieg der Eigenheimkäufe, da sich die Menschen eilig den Steuerzuschuss für Eigenheimkäufer sichern wollten, der im April auslief. Doch was wird im dritten Quartal und danach passieren, wenn das Programm jetzt zu Ende ist?
Obwohl es vorschnell wäre, einen weiteren Rückgang als wahrscheinlichstes Ergebnis für die Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres vorherzusagen, ordnen viele von uns einem solchen Rückgang eine steigende Wahrscheinlichkeit zu. Leider bleiben die Prognosen darüber, was geschehen könnte, im Verborgenen.