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Die Messung der chinesischen Korruption

MADISON/NEW YORK – Die Bestechung von Beamten ist nicht nur in den Entwicklungsländern immer noch ein großes Problem, sondern auch in einigen Industriestaaten. Studien haben wiederholt gezeigt, dass dadurch das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung beeinträchtigt werden. Deshalb müssen sich die Regierungen in aller Welt stärker bemühen, die Korruption auszurotten. China nimmt in dieser Hinsicht eine Sonderstellung ein, da dort seit 2013 hunderte hochrangige Beamte und über eine Million nachgeordnete Regierungsvertreter verhaftet oder angeklagt wurden.

Korruption erhöht die Kosten unternehmerischer Tätigkeit, behindert die ökonomische Effizienz und untergräbt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Fairness. Aber da Bestechung normalerweise versteckt stattfindet, ist es extrem schwierig, das Ausmaß der illegalen Bereicherungen abzuschätzen. Hilfreich dafür ist die Theorie des permanenten Einkommens, mit der Haushaltseinkommen und Luxuskonsum miteinander verglichen werden können.

In einem demnächst in Management Science veröffentlichten Aufsatz zeigen wir, wie wir und unsere Mitverfasser diese Methodik dazu verwendet haben, das „inoffizielle“ Einkommen der chinesischen Beamten zu schätzen. Mithilfe von Daten zu Immobilienkäufen und Einkommen der Jahre 2006 bis 2013 in einer großen chinesischen Stadt haben wir Haushalte, in denen Beamte wohnen, mit solchen verglichen, in denen das nicht der Fall ist. Das Verhältnis des Werts der gekauften Immobilien zu den Haushaltseinkommen haben wir anhand von Faktoren wie Geschlecht, Alter und Ausbildungsniveau der jeweiligen Beamten untersucht.

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