J. Bradford DeLong, Professor of Economics at the University of California, Berkeley, is a research associate at the National Bureau of Economic Research and the author of Slouching Towards Utopia: An Economic History of the Twentieth Century (Basic Books, 2022). He was Deputy Assistant US Treasury Secretary during the Clinton Administration, where he was heavily involved in budget and trade negotiations. His role in designing the bailout of Mexico during the 1994 peso crisis placed him at the forefront of Latin America’s transformation into a region of open economies, and cemented his stature as a leading voice in economic-policy debates.
BERKELEY – Wir sind keine neu erschaffenen, unschuldigen, rationalen und vernünftigen Wesen. Wir wurden nicht frisch geboren in einem unbefleckten Paradies unter einer neuen Sonne. Statt dessen sind wir das Ergebnis von hunderten Millionen Jahren kurzsichtiger Evolution und tausenden von Jahren zunächst ungeschriebener und dann aufgezeichneter Geschichte. Durch unsere Vergangenheit haben wir Schichten über Schichten von Instinkten, Neigungen, gedanklichen Gewohnheiten, Interaktionsmustern und materiellen Ressourcen angehäuft.
Auf dieser historischen Grundlage haben wir unsere Zivilisation erbaut. Ohne unsere Geschichte wäre unsere Arbeit nicht nur sinnlos, sondern gar unmöglich.
Und dann sind da die Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Die furchtbaren Verbrechen. Die unglaublichen Verbrechen. Unsere Geschichte hat uns im Griff wie ein Alptraum, da die Verbrechen der Vergangenheit Narben in der Gegenwart hinterlassen und zu immer weiteren Verbrechen in der Zukunft führen.
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