TASS via Getty Images Valery Sharifulin\TASS via Getty Images

Die Verhinderung eines Nuklearkonflikts in Europa

MÜNCHEN – Wenn führende Köpfe aus dem euro-atlantischen Raum in dieser Woche auf der Münchener Sicherheitskonferenz zusammentreffen, tritt der „Win-Lose-Rahmen“, der derzeit die Beziehungen zwischen den westlichen Ländern und Russland bestimmt, in sein fünftes Jahr ein. Je länger sich dies fortsetzt, desto stärker zieht sich der daraus rührende Knoten des Misstrauens zu – und desto größer ist die Gefahr, dass das ultimative „Lose-Lose-Szenario“ eintritt: ein militärischer Konflikt. Wir müssen zusammenarbeiten, um diesen Knoten zu durchschneiden, und zwar jetzt.

Wir vier Verfasser sind zusammen mit einer Gruppe ehemaliger und jetziger leitender Regierungsvertreter und Experten aus allen Teilen des euro-atlantischen Raums – der Euro-Atlantic Security Leadership Group (EASLG) – der Ansicht, dass die Vereinigten Staaten, Russland und Europa trotz beträchtlicher Differenzen in Bereichen von vitalem gemeinsamen Interesse zusammenarbeiten können und müssen. Wir werden gemeinsam in München unsere Ideen zur Verbesserung der Sicherheit aller in der Region lebenden Menschen vorstellen und diskutieren, angefangen mit der Verringerung nuklearer und sonstiger Militärrisiken.

Nuklearrisiken zu verringern und auszuräumen ist ein von allen Ländern geteiltes existentielles Interesse. Wir sind inzwischen in eine neue Ära eingetreten, in der ein schicksalhafter Fehler – ausgelöst durch einen Unfall, eine Fehlkalkulation oder eine Dummheit – eine nukleare Katastrophe herbeiführen könnte.

https://prosyn.org/QykKWvZde