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Von der Mondmission zu „Erdmissionen“

LONDON: COVID-19 hat die unzähligen Schwächen des modernen Kapitalismus aufgezeigt. Und in vielen Ländern haben frühere Einschnitte bei sozialen Diensten und im öffentlichen Gesundheitswesen die durch die Pandemie verursachten Schäden noch verschärft, während andere selbstverschuldete staatliche Probleme zu einer unzureichenden Koordinierung und Umsetzung der verfolgten Maßnahmen geführt haben. Bei Massentests und Kontaktverfolgung, der Produktion von medizinischem Gerät und der Bildung während der Lockdowns gab es infolgedessen sämtlich Probleme.

Ländern und Staaten, die in die Fähigkeiten ihrer öffentlichen Sektoren investiert haben, ist es dagegen viel besser ergangen. Am augenfälligsten war das in den Entwicklungsländern, wo Vietnam und der indische Bundesstaat Kerala herausragen.

Statt als Investoren letzter Instanz zu agieren, haben sich zu viele Regierungen zu passiven Kreditgebern letzter Instanz entwickelt, die Probleme erst aufgreifen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Doch wie wir während der Großen Rezession nach 2008 hätten lernen sollen, ist es deutlich teurer, nationale Volkswirtschaften während einer Krise zu retten, als in Bezug auf öffentliche Investitionen einen proaktiven Ansatz zu verfolgen.

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