LONDON: Japans Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine und die kurz zuvor von Russland und China verkündete „strategische Partnerschaft“ war beeindruckend bestimmt. Der Vorschlag der Regierung zu einer annähernden Verdoppelung des Verteidigungshaushalts des Landes während der nächsten fünf Jahre zeigt politischen Realismus und praktische Entschlossenheit. Die zentrale Frage ist jetzt, wofür das Geld ausgegeben werden sollte.
In seinen neuen nationalen Sicherheits- und Verteidigungsstrategien erkennt Japan an, dass es zur seiner Verteidigung und zur Wahrung des Friedens in der Region weiterhin mit Verbündeten zusammenarbeiten muss – insbesondere den USA, mit denen es seit 1951 ein Sicherheitsabkommen geschlossen hat. Doch enthalten diese Dokumente zugleich Neues. Die Regierung bekundet darin öffentlich ihre Entschlossenheit, selbst die Führungsrolle bei Japans Verteidigung zu übernehmen und andere von Versuchen „einseitiger Veränderungen des Status quo“ abzuschrecken.
Dieses Bekenntnis zur Abschreckung ist die wichtigste Aufgabe, die Japan sich gestellt hat. Aber auch die schwierigste. Es bedeutet, vor einem konventionellen oder nuklearen nordkoreanischen Angriff abzuschrecken. Es bedeutet, einen Angriff durch Russland abzuschrecken (etwa von den vier Kurilen vor der Nordküste Japans, die die Sowjetunion in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs annektierte). Vor allem aber bedeutet es, vor Schritten Chinas gegen Taiwan oder gegen Japans strategisch gelegene Nansei-Inseln in der Nähe Taiwans abzuschrecken.
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Calls at this year’s Shangri-La Dialogue in Singapore to improve military-to-military communication between the US and China, especially in light of increasingly aggressive encounters at sea and in the air, fell on deaf ears. Despite the best efforts of the US and its allies, China is in no hurry to re-engage.
considers the implications of the complete collapse of defense diplomacy between the US and China.
To think that technology will save us from climate change is to invite riskier behavior, or moral hazard. Whether a climate solution creates new problems has little to do with the solution, and everything to do with us.
offers lessons for navigating a field that is fraught with hype, unintended consequences, and other pitfalls.
LONDON: Japans Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine und die kurz zuvor von Russland und China verkündete „strategische Partnerschaft“ war beeindruckend bestimmt. Der Vorschlag der Regierung zu einer annähernden Verdoppelung des Verteidigungshaushalts des Landes während der nächsten fünf Jahre zeigt politischen Realismus und praktische Entschlossenheit. Die zentrale Frage ist jetzt, wofür das Geld ausgegeben werden sollte.
In seinen neuen nationalen Sicherheits- und Verteidigungsstrategien erkennt Japan an, dass es zur seiner Verteidigung und zur Wahrung des Friedens in der Region weiterhin mit Verbündeten zusammenarbeiten muss – insbesondere den USA, mit denen es seit 1951 ein Sicherheitsabkommen geschlossen hat. Doch enthalten diese Dokumente zugleich Neues. Die Regierung bekundet darin öffentlich ihre Entschlossenheit, selbst die Führungsrolle bei Japans Verteidigung zu übernehmen und andere von Versuchen „einseitiger Veränderungen des Status quo“ abzuschrecken.
Dieses Bekenntnis zur Abschreckung ist die wichtigste Aufgabe, die Japan sich gestellt hat. Aber auch die schwierigste. Es bedeutet, vor einem konventionellen oder nuklearen nordkoreanischen Angriff abzuschrecken. Es bedeutet, einen Angriff durch Russland abzuschrecken (etwa von den vier Kurilen vor der Nordküste Japans, die die Sowjetunion in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs annektierte). Vor allem aber bedeutet es, vor Schritten Chinas gegen Taiwan oder gegen Japans strategisch gelegene Nansei-Inseln in der Nähe Taiwans abzuschrecken.
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