PRINCETON – In der zunehmend nervenaufreibenden Pattsituation zwischen Griechenland und der Europäischen Union scheint die griechische Führung ein demokratisches Mandat geltend zu machen, das sich über ihre eigenen Landesgrenzen hinaus erstreckt. Die neue Regierung unter Führung der linksextremen Syriza präsentiert sich nicht nur als Verhandlungspartnerin, die versucht für Griechenland ein gutes Ergebnis zu erreichen, sondern auch als Vorkämpferin für die Lösung eines vermeintlich europäischen Problems übermäßiger Staatsverschuldung. Dieser Ansatz lässt allerdings außer Acht, dass die Gesprächspartner Griechenlands selbst auch demokratische Verantwortung zu tragen haben.
Man kann sich moderne Politik als die Bewältigung zweier Arten von Aufgaben vorstellen: die Formulierung von Rechtsvorschriften aufgrund allgemeiner Grundsätze und die Umverteilung von Ressourcen über Besteuerung und Staatsausgaben. Innerhalb eines einzigen Landes präsentieren sich diese Aufgaben als relativ unkompliziert. Doch die internationalen Beziehungen eines Landes können seiner Regierung enorme Einschränkungen auferlegen.
Als besonders stark erweisen sich derartige Einschränkungen, wenn die Regierung im Rahmen eines umfassenderen Gemeinwesens agieren muss, wie dies bei Griechenland aufgrund seiner EU-Mitgliedschaft der Fall ist. Allerdings erfordert jeder Integrationsprozess – ob auf europäischer oder globaler Ebene – einige Anpassungen hinsichtlich innenpolitischer Präferenzen und nationaler Gesetze. Die Möglichkeiten einer Regierung zur Umverteilung des Wohlstands sind außerdem begrenzt, wenn Steuererhöhungen zu Kapitalflucht führen und die Spitzenverdiener motivieren, das Land zu verlassen.
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Between now and the end of this decade, climate-related investments need to increase by orders of magnitude to keep the world on track toward achieving even more ambitious targets by mid-century. Fortunately, if done right, such investments could usher in an entirely new and better economy.
explains what it will take to mobilize capital for the net-zero transition worldwide.
Following the latest G20 summit, the G7 should be thinking seriously about deepening its own ties with more non-aligned countries. If the Ukraine war drags on, and if China continues to threaten to take Taiwan by force, the G20 will be split between friends of the BRICS and friends of the G7.
sees the grouping as increasingly divided between friends of the G7 and friends of China and Russia.
PRINCETON – In der zunehmend nervenaufreibenden Pattsituation zwischen Griechenland und der Europäischen Union scheint die griechische Führung ein demokratisches Mandat geltend zu machen, das sich über ihre eigenen Landesgrenzen hinaus erstreckt. Die neue Regierung unter Führung der linksextremen Syriza präsentiert sich nicht nur als Verhandlungspartnerin, die versucht für Griechenland ein gutes Ergebnis zu erreichen, sondern auch als Vorkämpferin für die Lösung eines vermeintlich europäischen Problems übermäßiger Staatsverschuldung. Dieser Ansatz lässt allerdings außer Acht, dass die Gesprächspartner Griechenlands selbst auch demokratische Verantwortung zu tragen haben.
Man kann sich moderne Politik als die Bewältigung zweier Arten von Aufgaben vorstellen: die Formulierung von Rechtsvorschriften aufgrund allgemeiner Grundsätze und die Umverteilung von Ressourcen über Besteuerung und Staatsausgaben. Innerhalb eines einzigen Landes präsentieren sich diese Aufgaben als relativ unkompliziert. Doch die internationalen Beziehungen eines Landes können seiner Regierung enorme Einschränkungen auferlegen.
Als besonders stark erweisen sich derartige Einschränkungen, wenn die Regierung im Rahmen eines umfassenderen Gemeinwesens agieren muss, wie dies bei Griechenland aufgrund seiner EU-Mitgliedschaft der Fall ist. Allerdings erfordert jeder Integrationsprozess – ob auf europäischer oder globaler Ebene – einige Anpassungen hinsichtlich innenpolitischer Präferenzen und nationaler Gesetze. Die Möglichkeiten einer Regierung zur Umverteilung des Wohlstands sind außerdem begrenzt, wenn Steuererhöhungen zu Kapitalflucht führen und die Spitzenverdiener motivieren, das Land zu verlassen.
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