Carl Bildt was Sweden’s foreign minister from 2006 to 2014 and prime minister from 1991 to 1994, when he negotiated Sweden’s EU accession. A renowned international diplomat, he served as EU Special Envoy to the Former Yugoslavia, High Representative for Bosnia and Herzegovina, UN Special Envoy to the Balkans, and Co-Chairman of the Dayton Peace Conference. He is Co-Chair of the European Council on Foreign Relations.
MÜNCHEN – Ich muss gestehen, dass ich fest an die Vorteile der Globalisierung glaube. Meiner Ansicht nach ist die immer stärkere Verbindung der Regionen, Länder und Menschen die mit Abstand positivste Entwicklung unserer Zeit.
Aber jetzt ist ein Populist Präsident der Vereinigten Staaten geworden, dessen Wahlkampf von extremem wirtschaftlichem Nationalismus und Protektionismus geprägt war. Und in vielen Ländern ist der öffentliche Diskurs vom Gespräch über die angeblichen „Verlierer“ der Globalisierung bestimmt. Dazu gehört die Auffassung, dass wir eine neue Art von Politik brauchen, die der zunehmenden populistischen Unzufriedenheit die Stirn bieten kann.
Als ich geboren wurde, lebten auf der Welt 2,5 Milliarden Menschen. Ich kann mich lebhaft an eine Zeit in meinem Leben erinnern, in der viele Menschen Angst hatten, es würden immer mehr Hungersnöte ausbrechen, die Kluft zwischen Reich und Arm werde immer größer und alles werde früher oder später zusammenbrechen.
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