BRÜSSEL – Die Notenbanken haben während des größten Teils des vergangenen Jahrzehnts nur begrenzte Fortschritte dabei gemacht, die starken globalen Deflationskräfte zu bremsen. Seit 2008 verfolgt die US Federal Reserve eine Nullzinspolitik und hat zugleich ihre Bilanz durch mehrere Wellen umfangreicher Anleihekäufe in nie gekanntem Maß ausgeweitet. Die Bank von England, die Bank von Japan und die Europäische Zentralbank sind ihrem Beispiel gefolgt und haben jede ihre eigene Version der sogenannten „quantitativen Lockerung“ betrieben. Doch die Inflation ist nirgends merklich gestiegen.
Trotz ihres gemeinsamen Kampfes gegen Deflationstendenzen divergiert die Geldpolitik (und die Wirtschaftsleistung) dieser Länder nun. Während die USA und Großbritannien inzwischen ausreichend stark wachsen, um ihre lockere Geldpolitik zu beenden und die Zinsen zu erhöhen, verstärken die Eurozone und Japan ihre quantitative Lockerung und drücken die langfristigen Leitzinsen weiter ins Negative. Wie lässt sich dieser Unterschied erklären?
Die Antwort lautet kurz und prägnant: Schulden. Die USA und Großbritannien weisen seit Jahrzehnten Leistungsbilanzdefizite auf und sind daher Schuldnerländer, während die Eurozone und Japan Leistungsbilanzüberschüsse erzielt haben und daher Gläubiger sind. Da negative Zinsen Schuldner begünstigen und Gläubigern schaden, löste ihre Einführung nach der Weltwirtschaftskrise in den USA und Großbritannien eine Erholung aus, hatte jedoch in der Eurozone und Japan kaum Auswirkungen.
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It is hard to reconcile the jubilant mood of many business leaders with the uncertainty caused by the war in Ukraine. While there are some positive signs of economic recovery, a sudden escalation could severely destabilize the global economy, cause a stock market crash, and accelerate deglobalization.
warns that the Ukraine war and economic fragmentation are still jeopardizing world growth prospects.
The nation that went to the gates of Moscow in World War II has become as aggressive as a cuddly cat. But with its decision to send Leopard 2 battle tanks to Ukraine, Germany's "culture of reticence," particularly with respect to Russia, may soon be a thing of the past.
examines the origins and implications of the landmark decision to send battle tanks to Ukraine.
BRÜSSEL – Die Notenbanken haben während des größten Teils des vergangenen Jahrzehnts nur begrenzte Fortschritte dabei gemacht, die starken globalen Deflationskräfte zu bremsen. Seit 2008 verfolgt die US Federal Reserve eine Nullzinspolitik und hat zugleich ihre Bilanz durch mehrere Wellen umfangreicher Anleihekäufe in nie gekanntem Maß ausgeweitet. Die Bank von England, die Bank von Japan und die Europäische Zentralbank sind ihrem Beispiel gefolgt und haben jede ihre eigene Version der sogenannten „quantitativen Lockerung“ betrieben. Doch die Inflation ist nirgends merklich gestiegen.
Trotz ihres gemeinsamen Kampfes gegen Deflationstendenzen divergiert die Geldpolitik (und die Wirtschaftsleistung) dieser Länder nun. Während die USA und Großbritannien inzwischen ausreichend stark wachsen, um ihre lockere Geldpolitik zu beenden und die Zinsen zu erhöhen, verstärken die Eurozone und Japan ihre quantitative Lockerung und drücken die langfristigen Leitzinsen weiter ins Negative. Wie lässt sich dieser Unterschied erklären?
Die Antwort lautet kurz und prägnant: Schulden. Die USA und Großbritannien weisen seit Jahrzehnten Leistungsbilanzdefizite auf und sind daher Schuldnerländer, während die Eurozone und Japan Leistungsbilanzüberschüsse erzielt haben und daher Gläubiger sind. Da negative Zinsen Schuldner begünstigen und Gläubigern schaden, löste ihre Einführung nach der Weltwirtschaftskrise in den USA und Großbritannien eine Erholung aus, hatte jedoch in der Eurozone und Japan kaum Auswirkungen.
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