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Finanzierung eines Globalen Gesundheitsfonds

NEW YORK – Im September werden die Staats- und Regierungschefs der Welt bei den Vereinten Nationen zusammenkommen, um die Fortschritte bei den Millenniumsentwicklungszielen (Millennium Development Goals, MDG) zu beschleunigen. Drei der acht MDG beinhalten, der gesamten Weltbevölkerung grundlegende medizinische Versorgungsleistungen zukommen zu lassen. Mit geringen, global finanzierten Mitteln könnten, wenn sie zielgerichtet eingesetzt werden, jedes Jahr Millionen von Menschenleben gerettet werden. Das Wichtigste ist dabei, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis, and Malaria) zu einem Globalen Gesundheitsfonds zu erweitern.

Der Globale Fonds wurde 2002 geschaffen, um die Welt im Kampf gegen diese drei tödlichen Krankheiten zu unterstützen; er hat bislang spektakuläre Leistungen vollbracht und ist damit wohl zur erfolgreichsten Innovation der Auslandshilfe im letzten Jahrzehnt geworden. Durch die Programme des Globalen Fonds werden schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen mit antiretroviralen AIDS-Medikamenten behandelt. Nicht weniger als acht Millionen Menschen wurden von TB geheilt. Und über 100 Millionen langlebige, mit Insektengift behandelte Moskitonetze wurden zur Bekämpfung von Malaria verteilt. Studien deuten darauf hin, dass die Programme des Globalen Fonds insgesamt fünf Millionen Menschen das Leben gerettet haben.

Die bemerkenswerten Erfolge des Globalen Fonds beruhen auf seinem operativen Vorgehen. Für jede Krankheit werden in den einzelnen Entwicklungsländern spezielle Ausschüsse eingesetzt, die sogenannten Länderkoordinierungsmechanismen (Country Coordination Mechanism, CCM). Die jeweiligen CCM unterstehen den nationalen Regierungen, nehmen jedoch Anregungen und Informationen von Nichtregierungsorganisationen auf, um nationale, krankheitsspezifische Pläne zu formulieren, die dem Globalen Fonds vorgelegt werden.

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